Dramaturgie

Das Impromptu der Philosophen von Albert Camus
Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare
Die Gerechten von Albert Camus
Der Sturm von William Shakespeare
Macbeth von William Shakespeare
Faust von Johann Wolfgang von Goethe
Hamlet von William Shakespeare
„So kam ich unter die Deutschen" Hyperion von Friedrich Hölderlin
Erotische Märchen von Sheik Nefzaui
Die Mehmet-Show von Tuncay Gary
Don Quijote & Sancho Pansa von Tuncay Gary (nach Cervantes)
Don Quijote & Dulcinea von Tuncay Gary (nach Cervantes)
Asrar – Das Geheimnis von Tuncay Gary
Dokumentarkurzfilm NoMann`s Laden von Tuncay Gary
Das Missverständnis von Albert Camus

„So kam ich unter die Deutschen" Hyperion

Bearbeitung aus „Hyperion“ von Friedrich Hölderlin für eine Person.


Don Quijote & Sancho Pansa von Tuncay Gary nach Miguel de Cervantes

Ein interaktives Kindertheaterstück frei nach Miguel Cervantes – ab 4 - 12 Jahren

Don Quijote oder die Geschichte einer wahren Freundschaft
Don Quijote hat zu viele Ritterbücher gelesen und bildet sich nun ein, selbst ein Ritter zu sein. Kurzerhand ernennt er seinen Freund & Nachbarn Sancho Pansa zu seinem Knappen. Mit seinem Pferd Rosinante und Sanchos Esel Cajinto machen die beiden sich auf den Weg. Die Abenteuer lassen nicht auf sich warten. Obwohl Sancho Pansa sieht, dass sein Herr Fantasie und Wirklichkeit nicht zu unterscheiden weiß, weicht er nicht von seiner Seite. So macht die turbulente und niederlagenreiche Reise beide zu wahren Freunden. Mit einfachen Mitteln, viel Fantasie und lustigen Requisiten zeigt das Theater Windmühle ein frei nach Miguel Cervantes verfasstes Kindermusikstück. „Don Quijote & Sancho Pansa ... einfach, weil wir Freunde sind“ lädt zum Mitmachen, Mitsingen und Mitfantasieren ein.

Die Idee: Die Geburtsstunde des Theater Windmühle
Nach einem erfolgreichen Zwei-Personen-Stück („Die Mehmet-Show“) beschloss der Schauspieler und Dramaturg Tuncay Gary ein Kindertheaterstück zu schreiben. Mit Miguel Cervantes Don Quijote war schnell eine Vorlage gefunden, die seiner Idee eines besonderen Kindertheaters entsprach. Er versammelte mit diesem Projekt schnell weitere Personen um sich. Das war die Geburtsstunde des Theater Windmühle – Teatro de molino de viento.

Das Konzept: Mitmachen, Mitsingen und Mitfantasieren
Don Quijote liest zu viele Ritterbücher und zieht dann in die Welt hinaus. Seine Fantasie ist so unermesslich wie die kindliche. Kinder, die jeden Tag ihr Leben spielen und neu erfinden, können sich leicht mit der Figur des fantasievollen Ritters identifizieren. Das Stück unterstützt diesen Prozess, indem es die Kinder und auch die anwesenden Eltern aktiv am Spielgeschehen beteiligt. So bekommen die Kinder Klangstäbe in die Hand, mit denen sie das Stück von Anfang an mitgestalten können. Mit wenigen, originellen Requisiten lässt das Theater Windmühle die Kinder die Lücken des Unsichtbaren oder nur Gehörten und Angedeuteten mit ihrer Fantasie füllen. Kinder greifen dieses Angebot zum Mitfantasieren, Mitsingen und Mitmachen gerne auf. Universale Fragen nach Treue, Freundschaft, Gerechtigkeit und Liebe bringen Don Quijote und sein Knappe Sancho Pansa verschmitzt und kindgerecht auf die Bühne.



Foto: vjp

Don Quijote & Dulcinea von Tuncay Gary nach Miguel de Cervantes

Konzept für ein Kinder Theaterstück von Tuncay Gary

Miguel de Cervantes Saavedra war Zeit seines Lebens ein Außenseiter, der mitten in der Gesellschaft stand. Ähnlich seinem weltberühmten Protagonisten Don Quijote erlebte er das ganze Spektrum menschlicher Erfahrung, war Soldat (wobei er schwer verwundet wurde), Gefangener & Geisel, ein Justizflüchtling, Autor mit Weltruhm und doch die meiste Zeit seines Lebens mittellos und auf der Suche nach existentieller Sicherheit. Und so wundert es nicht, dass die zentrale Figur im Schaffen dieses Abenteurers eine ist, die am Rande der Gesellschaft steht, ein Außenseiter, der durch seine Position, seine Haltung und seine Bestimmung, Wahrheit über eben jene sprechen kann; eine der zentralen Thesen des Don Quijote lautet daher: den Gesellschaftlichen Mikrokosmos mit seinen augenscheinlichen Absoluta, seinen Wahrheiten und Gegebenheiten zu hinterfragen, indem man aus der Mitte hinaustritt und sich eine neue, frische Perspektive erarbeitet. Um daraus Fortschritt zu schöpfen. Insofern ist der Quijote auch eine Art ‚Jugendroman’ einer ganzen Epoche, der Moderne. Als eines der ersten Male stellt sich hier die Frage nach individueller (Selbst-) Bestimmung und Lebensgestaltung. Es geht Cervantes in seinem 2 bändigen Werk von Weltruhm, welches einige als Beginn der modernen Literatur feiern, immerfort um eine Kernfrage: was ist Identität. Woraus schöpft sie sich, wohin führt sie den Menschen, was sind ihre Segnungen und Flüche. Offensichtlich hat die Hauptfigur der Geschichte hier ein Defizit: seine Identität ist erdacht, erfunden, fabuliert. Hier haben wir einen armen Schlucker, alt, verbraucht, mittel- aber nicht ziellos, der sich für einen Ritter, einen Edelmann hält. Die Dreistigkeit dieser These ist für uns heutzutage kaum nachvollziehbar. Eine Analogie mag ein wenig Licht ins Dunkel bringen, uns einen Anhaltspunkt liefern: stellen Sie sich vor, ein Obdachloser würde sich den Windmühlen der modernen Finanzwirtschaft entgegenstellen, den Kampf mit Bänkern und Wirtschaftsmagnaten aufnehmen und trotz seiner schmachhaften Niederlage und Vertreibung von der New Yorker Börse uns zu gleichem oder zu mehr antreiben. Es ist ein Widerspruch, der nur schwer zu fassen ist und dem Wesen des Werkes ganz eigen – geradezu als Matrize für zukünftige Identitätsromane dienend. Die andere wichtige Figur des Textes wird allerdings – sehr zu Unrecht – meistens unterschlagen oder höchstens als „Sidekick“ wahrgenommen. Es ist Sancho Pansa, seines Zeichens gewöhnlicher Bauer, Freund wider Willen und doch Hauptzeuge in der Verhandlung der Frage der Wahrheit und Wirklichkeit: Sancho Pansa nämlich glaubt dem Don Quijote, legitimiert ihn (anfänglich um in Ruhe gelassen zu werden, aber auch mit einer klaren, unterliegenden Erwartung – der des möglichen persönlichen Profits). Insofern ist er es, der den Wahn des Helden zum heldenhaften Wahn macht. Es gibt in der klassischen Literatur des Abendlandes zahllose ‚Verrückte’ (angefangen mit Herkules oder Odysseus) die einem ausweglosen Ziel, einer unfassbaren Bestimmung folgen, die nur wir als Leser und Mitverschworene kennen und die uns deshalb sinnvoll und richtig erscheint, obwohl sie dem Sozio- und Biotop des Werkes (dem Personal der Geschichte) absurd erscheinen mag: wir wissen es besser. Wir wissen, dass das Ziel des Don Quijote richtig, seine Moral integer ist und seine Bemühungen tugendhaft sind, auch wenn sie im Einzelfall schwachsinnig bzw. verrückt erscheinen müssen. Im Kern zählt die Absicht. Und so schafft Cervantes etwas, was eigentlich nicht funktionieren kann: ein Wahnsinniger schafft Sinn, ein eigentlich identitätsvergessener Irrer schafft Identität. Das ist die zentrale Leistung dieser Geschichte: Identität speist sich eben nicht (nur) aus dem soziokulturellen Umfeld, sie schafft sich aus sich selbst, genügt sich selbst ist „Ding an sich“ wenn es so etwas überhaupt geben kann. Hier liegt auch die überaus moderne „Message“ die wir mit dem Kinderstück „Don Quijote und Dulcinea“ vermitteln können und wollen: wage deine Träume zu leben, auch wenn alle dich dafür verlachen. Sei du selbst, egal was andere denken. Und wenn du für deine Ideen und Sehnsüchte an den Tellerrand gedrückt wirst, so wisse: es gab schon Menschen vor dir, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben. Und trotzdem haben sie es geschafft, haben uns inspiriert! Natürlich kann ein Kinder-Theater-Stück niemals ein Werk dieses Ausmaßes auch nur annähernd umsetzen. Zu dicht, zu komplex und vor allem zu lang ist das 2 Bände und über 1500 Seiten umfassende Werk, als das nicht eine extreme Beschränkung von Nöten wäre. Und so konzentriert sich „Don Quijote und Dulcinea“ auf 3 zentrale Themen die auch im Originaltext eine zentrale Rolle einnehmen: Selbstbestimmung, Freundschaft und Toleranz. Selbstbestimmung deshalb, weil der Protagonist im Stück wie im Text seiner selbstgewählten Bestimmung folgt – unbeeindruckt von den Vorurteilen anderer. Freundschaft, denn die Freundschaft zwischen Don Quijote und Sancho Pansa / Dulcinea ist Bestätigung, ist Sicherheit und Vertrautheit und daher Basis der Selbstbestimmung. Toleranz, da wo Andersartige die eigene Fremdheit bejahen, kann ich so sein wie ich bin. Denn irgendwo sind wir alle Fremde… Die kindgerechte Theaterfassung fokussiert daher die komplexe Geschichte auf die Beziehung der beiden Hauptpersonen untereinander, ihre Erlebnisse in der Welt und ihren Umgang mit Widrigkeiten, den eigenen Zielen und Wünschen, aber auch ihren Fehlschlägen und will eine einfache und dennoch wichtige Nachricht vermitteln: Glaub an deine Träume, vertraue deinen Freunden und stehe immer wieder auf, um für beide zu kämpfen. Das ca. 45 minütige Stück mit den 2 Schauspielern Tuncay Gary als Don Quijote und Mimi Beaufort-Spontin als Sancho Pansa / Dulcinea ist quasi als Roadmovie angelegt und folgt ihnen in ihren Abenteuern auf den Straßen und Wegen der Mancha. Die Folge zahlloser Abenteuer, die sie bestehen müssen, werden von musikalischen Momenten, eigens komponierten Songs (die auch zum Mitsingen anregen sollen), aufgelockert und generell von Mitmachspielen begleitet. Auch die Form und Ausprägung der Bühne und Requisiten schlägt den Bogen zur Lebenswelt des Publikums (Pferde z.B. sind Skateboards, … …) und ermöglicht somit eine moderne Rezeption dieses Zeitlosen Stoffes.



Foto: Pedro Becerra / Stagewiev

Die Mehmet-Show von Tuncay Gary

Ein Theaterstück von Immigranten über orientalische Religion, Philosophie, Gewalt, Liebe und Wein
in deutscher und akkadischer Sprache

„Es gibt eine Suche nach dem Schwarzen, man ruft nach dem Schwarzen, man kann den Schwarzen nicht entbehren, man fordert ihn, aber er soll auf eine bestimmte Art gewürzt sein. Leider nimmt der Neger das System auseinander und bricht die Verträge.“ 
Frantz Fanon, Schwarze Haut, weiße Masken

Wir Schauspieler mit einem ausländischen Hintergrund, wollen zum einen nicht in eine Schublade gesteckt werden, und zum anderen, den Anderen einen Spiegel vorhalten. Es gibt nicht „die Mehmets“. Um zu zeigen, dass ausländische Menschen nicht nur Döner schneiden, wollen wir verschiedene Typen als Ausdruck der menschlichen Vielfalt hervorheben. Keiner braucht vor dem Anderen, vor dem Fremden Angst zu haben. Wenn man einmal einen Anderen, einen Fremden richtig betrachtet, sieht man sehr deutlich, dass sie genauso gestrickt sind, wie alle anderen. In recht komischen Situationen wollen wir mit den Klischees spielen, die alle Menschen, überall auf der Welt haben. Zum einen begreifen wir den Anderen, aus einem anderen Land / Kulturkreis als fremd, und zum anderen wird die Religion des Anderen auch als sehr fremd empfunden. In beiden Fällen geht es damit einher, das wir uns mit dem „Anderen“ nicht beschäftigt haben. Wir wissen nicht, oder kaum etwas über den „Anderen“, deshalb benutzen wir Stereotypen und Klischees für unsere Erklärungsnot. Wir wollen neben dem „äußerlichen Fremdsein“ auch „innerliche Fremdheit“, also die Religion, in das Stück mit einarbeiten. Es geht darum, die Sensibilität zu wecken für andere Kulturkreise, andere Religionen. Das alles wird nicht benannt, sondern durch das Spiel der beiden Charaktere verdeutlicht. Ein Kameramann und ein Regisseur treffen sich in einem Raum, um das Casting für eine Show vorzubereiten. Durch das Warten auf die Casting Personen (alle heißen Mehmet) kommt es zu Irritationen und Missverständnissen. Die Figuren werden in einem fulminanten Wechsel immer von den zwei Schauspielern gespielt. Es ist ein Theaterstück von Immigranten über orientalische Religion, Philosophie, Gewalt, Liebe und Wein.  Für mehr Toleranz und Sensibilität dem Anderen, dem Fremden gegenüber. 

Textnachweise:
Philosophie des Orients (Auszug) Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 – 1831)
Nachrichten von Taten und Aussprüchen des Propheten Muhammad(Muhammad ibn Abd Allāh ibn Abd al-Muttalib ibn Hāšim ibn Abd Manāf al-Qurašī (571 - 632))
Sahīh al-Buhārī Abū´Abdullāh Muhammad Ibn Isma`īl Ibn Ibrāhīm Ibn al-Muġīra Ibn Bardizbah al-Buhārī al-Ğu`fī (810– 870)
Liebesberauscht Dschalal ad-Din Muhammad Rumi (1207 - 1273)
Saghi, schenk ein den Wein Hafis (eigentl. Muhammad Schams ad-Din) (1326 - 1389 oder 1390)
Gespräch der Vögel »Mantiq ut-tair« Fariduddin ’Attâr Shaikh (1119 – 1229)
Gilgamesch –Epos Elfte Tafel (Auszug) (wahrscheinlich Sin-leqe-unnīni) (12. Jahrhundert v. Chr.)

Foto: vjp

Video: Gary

Asrar – Das Geheimnis von Tuncay Gary

Ein orientalisches Varieté Dinner Märchen für die ganze Familie

„Asrar – Das Geheimnis“. Eine Statue erwacht zum Leben … Die  magische Geschichte einer Jahrtausende überdauernden Liebe, die Eifersucht und Streit besiegt. Ein seit Jahrtausenden gehütetes Geheimnis. Auch Sie werden Zeuge. Eine Ausgrabung. Ein sich liebendes Paar. Über Jahrtausende. Und ein Streit. Die Zeit treibt uns dahin. Weder Ruh noch Rast. Immer auf der Suche nach dem Glück. Nach Ruhe. Geborgenheit. Lehnen Sie sich zurück. Im orientalischem Ambiente. Mitten in Berlin. Bei Speis und Trank aus dem Morgenland.

Foto: vjp

Das Missverständnis von Albert Camus

Schauspielkurs im Mosaik e. V. Jugendkulturetage

Grundlagen der schauspielerischen Arbeit, Text- und Rollenstudium anhand von Camus‘ Theaterstück „Das Missverständnis“. Präsentation der Arbeit innerhalb des Festtages der Jugendkulturetage und ihrer Werkstätten.

NoMann's Laden von Tuncay Gary

Ein Dokumentarkurzfilm auf die Ereignisse vom 9.11.2001.

2001 habe ich als Schauspieler am Maxim Gorki Theater gearbeitet. Gleichzeitig studierte ich an der Technischen Fachhochschule Berlin TFH (Heute Beuth Hochschule für Technik). Zur Spielzeiteröffnung am Gorki Theater war unter anderem geplant, eine Installation der Schweizer Künstlerin Penelope Wehrli an der Außenfassade des Theaters zu zeigen. Es handelte sich um eine Projektion eines persischen Liebesgedichtes in persischer Sprache. Nach den Anschlagen in den USA gab es aber eine rege Diskussion im Theater, ob man dies noch zeigen dürfe, weil es dadurch vermeintlich die Gefühle von bestimmten Menschen verletzen würde. Letztendlich hat sich das Haus gegen die Projektion des Gedichtes entschieden. Ich hatte den Intendanten Volker Hesse später gebeten, ob das Theater die Projektion für meinen Film einmal zeigen kann. Somit hatte ich die Gelegenheit, dieses Dokument in einem Film festzuhalten. Im Film interviewe ich unter anderem die Schauspieler Hilmar Baumann und Klaus Mannchen.

Video: Gary